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1323. Juni 23. Glogau.

Vig. s. Joa. bapt.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Erbe des Königreichs Polen, Herr zu Glogau und Posen, dankt dem Papste Johann XXII. für die durch die Vermittlung des Königs Robert von Jerusalem und Sizilien erfolgte Dispensation seiner Ehe und Legitimirung seiner Nachkommenschalt (s. 1321 Okt. 18, No. 4161). Er und seine Brüder haben in allen ihren Landen und Gebieten befohlen, den Peterspfennig zu zahlen, wenn er auch ungewöhnlicher Weise gefordert wird, als Zeichen des Gehorsams, mit welchem sie dem Papste und dem päpstlichen Stuhl unmittelbar unterworfen seien, in der gewissen Zuversicht, dass sie, wenn vielleicht irgend welcher Kaiser oder römischer König in ihre Jurisdiktion hinein die seine ausüben wollte, durch den Schirm des päpstlichen Stuhles vor dieser Gewaltthat geschützt werden würden. Weiter bittet er den Papst, seinen 9 Familiaren und Kaplänen, durchaus tüchtigen Männern, Johann Archidiakon, Tyczo und Nikolaus Domherren zu Glogau, Johann Pfarrer in Konsow (Kontopp, Kr. Grünberg?), Johann von Trinien (?), Dietrich von Richenow (Reichenau), Pfarrer, parcium (richtiger wohl presencium) ostensori, Magister Johann von Rathebor (Ratibor), Johann Luider aus der Brandenburger Diözese und Otto von Orchdrauch (Ohrdrutf?) aus der Meissner Diözese mit Pfründen, die zu der Kollatur des Breslauer Bischofs gehören, oder sonst wie nach dem Gebrauch in Berücksichtigung seiner Person zu versehen. Weiter legt er Fürbitte für den gewählten Breslauer Bischof, Mag. Lutold, einen Mann von ausgezeichnetem Rufe, in dessen Person die Breslauer Kirche, wie er bereits neulich geschrieben, mannhaft versorgt wäre, ein. Da derselbe in der Diözese sich grosser Beliebtheit erfreue, würde er besonders zur Eintreibung des Peterspfennigs wie kein anderer geeignet sein.

Abgedruckt in Muratori, Antiquit. Ital. med. aev. VI, 146 (fälschlich mit dem Namen Wladislaw statt Heinrich); Baluzius, Miscell. I (1761), S. 443, (Boehme) Diplomatische Beyträge etc. VI, 1775 S. 158. und Minsberg, Gesch. v. Glogau I, 193.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.